Alte Bienen nutzten versteinerte Knochen als Nester, wie neue Entdeckungen zeigen

14

Vor Tausenden von Jahren nutzten Bienen in der heutigen Dominikanischen Republik einen ungewöhnlichen Nistplatz: die Knochen ausgestorbener Säugetiere. Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass Bienen sich in die Zahnhöhlen versteinerter Nagetiere und Faultiere eingraben, ein Verhalten, das in der Paläontologie noch nie zuvor dokumentiert wurde. Diese Entdeckung bietet neue Einblicke in die Anpassungsfähigkeit von Bienen und die komplexen Wechselwirkungen innerhalb alter Ökosysteme.

Der grausame Lebensraum

Die Funde stammen aus der Cueva de Mono, einer Höhle voller Überreste ausgestorbener Tiere. Wissenschaftler erkundeten den Ort zunächst nach versteinerten Eidechsen, stellten jedoch bald fest, dass sie auf ein prähistorisches „Tötungsfeld“ gestoßen waren – die Ansammlung von Knochen, die von alten Eulen erbrochen wurden. Unter diesen Knochen entdeckten sie Zehntausende Kieferknochen mit glatten, schalenförmigen Strukturen in den Zähnen. Dabei handelte es sich nicht um natürliche Gebilde, sondern um die wasserdichten Brutzellen von Einzelbienen.

Eine einzigartige Nesting-Strategie

Die Bienen, eine noch zu identifizierende Art, nutzten offenbar die vorgefertigten Hohlräume in den Knochen aus. Der Fossilienbestand lässt darauf schließen, dass dieses Verhalten im späten Quartär (beginnend vor 125.000 Jahren) auftrat, wobei ein Teil der Bienenaktivität über 4.500 Jahre zurückreicht.

Warum Knochen? Forscher gehen davon aus, dass flache oder dünne Böden in den umliegenden Wäldern Bienen dazu veranlassten, nach alternativen Nistplätzen zu suchen. Möglicherweise boten die Knochen auch eine zusätzliche Schutzschicht gegen Raubtiere wie Schlupfwespen und fungierten als natürliche „Thermoskanne“ zum Schutz der sich entwickelnden Larven.

Gemeinschaftliche Verschachtelung in alten Knochen

Die Beweise deuten auf eine wiederholte Verwendung der Knochen über längere Zeiträume hin. In einzelnen Zahnhöhlen wurden mehrere Nester gefunden, was auf ein gemeinschaftliches Nistverhalten hinweist. Bienen könnten von Generation zu Generation zu denselben Knochenstrukturen zurückgekehrt sein. Dies wird durch die Entdeckung von Nestern in mehreren Bodenschichten innerhalb der Höhle gestützt.

Diese Entdeckung verdeutlicht, dass selbst ausgestorbene Tiere noch lange nach ihrem Tod eine Rolle in Ökosystemen spielen und als unerwartete Zufluchtsorte für andere Arten dienen können. Die Bienen-Knochen-Beziehung bietet eine einzigartige Perspektive auf die prähistorische ökologische Dynamik.

Der Befund zeigt, dass alte Organismen auch im Tod Leben erhalten können. Die Bienen nutzten nicht nur eine Ressource aus; Sie passten sich an eine einzigartige Gelegenheit an, die Raubtiere ihnen boten.

Попередня статтяSuperkilonova: Astronomen entdecken mögliche hybride kosmische Explosion
Наступна статтяDie unerwartete Geschichte der Mistel: Von heiligen Ritualen zur parasitären Romantik